• 4≠4 | brigitte kowanz

  • Dieser Viewing Room begleitet die Einzelausstellung 4≠4 der österreichischen Künstlerin Brigitte Kowanz (1957–2022), für welche die Galerie in Berlin in einen Schwarzlichtraum transformiert wird...

    Dieser Viewing Room begleitet die Einzelausstellung 4≠4 der österreichischen Künstlerin Brigitte Kowanz (1957–2022), für welche die Galerie in Berlin in einen Schwarzlichtraum transformiert wird und erstmalig eine Gesamtinstallation mit ihren phosphoreszierenden und fluoreszierenden Werken präsentiert.

     

    Detailfotos und weitere Informationen zu den Einzelwerken öffnen sich mit einem Klick auf die Abbildungen.

     

    All Photos: Marjorie Brunet Plaza | unless otherwise stated 

  • Der österreichischen Künstlerin Brigitte Kowanz (1957-2022) diente Licht als primäres künstlerisches Gestaltungsmedium, dessen unterschiedliche Erscheinungsformen sie in Objekten, Installationen und...

    Der österreichischen Künstlerin Brigitte Kowanz (1957-2022) diente Licht als primäres künstlerisches Gestaltungsmedium, dessen unterschiedliche Erscheinungsformen sie in Objekten, Installationen und Rauminterventionen unter Verwendung verschiedener Leuchtmittel fortwährend befragt. Das Medium Licht wird dabei als eigenständiges Phänomen, zugleich auch als Material und Informationsträger, erfahrbar gemacht und so zu einer Metapher für die Suche nach neuen Darstellungsformen der sichtbaren Wirklichkeit. So verbindet sie in ihren Arbeiten Sprachliches – politische Aussagen und Nachrichtenübertragungen – mit formaler Ästhetik und veranschaulicht, dass Licht nicht bloß ein neutrales Vehikel für Information ist, sondern diese entscheidend mitgestaltet.

     

     

    Photo: Mato Johannik

  • „Licht ist energetisch und unendlich vielschichtig. Es ist allgegenwärtig und doch unfassbar. Licht macht alles sichtbar, bleibt dabei jedoch selbst...

    Licht ist energetisch und unendlich vielschichtig. Es ist allgegenwärtig und doch unfassbar. Licht macht alles sichtbar, bleibt dabei jedoch selbst transparent. Es hat Sogkraft und ist untrennbar mit dem Raum verbunden. Mir geht es darum, Konstellationen zu schaffen, in denen das Licht sich zeigen kann

     

    – Brigitte Kowanz

     

     

    Installation view ISTR Schloss Museum Linz (2022)  | Photo: Michael Maritsch

  • Mit Light Steps (1990) schafft Brigitte Kowanz eine raumbezogene und wandelbare Schwarzlichtinstallation, hier aus elf Schwarzlichtröhren, die stufenartig zu einer...

    Mit Light Steps (1990) schafft Brigitte Kowanz eine raumbezogene und wandelbare Schwarzlichtinstallation, hier aus elf Schwarzlichtröhren, die stufenartig zu einer frei hängenden Treppe angeordnet sind. Seit den frühen 1980er Jahren setzte sich die Künstlerin mit der Verbindung von Licht im Raum auseinander und untersuchte schon damals die Übergänge zwischen Realität und Virtualität. Schwarzlicht lässt die Konturen im Raum verschwimmen und hebt andere Aspekte der Wahrnehmung hervor, die im weißen Licht verborgen bleiben. Durch das Schwarzlicht fängt die Treppe an zu schweben, die Materialität der Neonröhren tritt zugunsten einer immateriellen Wahrnehmung des Lichts in den Hintergrund und die Ausbreitung der Lichtwellen tritt in den Fokus. Die Künstlerin spielt mit wechselnden Lichtsituationen und erkundet die Grenze zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem, wobei sie den Wahrnehmungsprozess auch immer als Erkenntnisprozess versteht. Mit den Light Steps aus Schwarzlicht hinterfragt Kowanz nicht nur Sehgewohnheiten, sondern auch den Raum in Verbindung mit den Werken und seinen architektonischen Elementen, die auf neue Weise hervortreten. Durch die vermeintliche Umkehrung von Licht und Dunkelheit oder vielmehr der Erzeugung von Licht durch ein anderes Licht, schafft Kowanz eine raumfüllende Installation, bei der ihr experimenteller Umgang mit Licht als primäres künstlerisches Gestaltungsmedium sowie die Erkundung der Möglichkeiten und Grenzen seiner Erscheinungsformen besonders sichtbar wird. Die Installation ist ein Schlüsselwerk in Kowanz‘ Œuvre und verbindet ihr frühes Interesse an Schwarzlicht, dass den Ausgangspunkt für ihre intensive Auseinandersetzung mit Licht bildet, mit der Neonröhre, die ihr späteres Werk prägt und mit der sie das komplexe Verhältnis von Sehen und Verstehen, Wahrnehmen und Erkennen visuell thematisiert. 

  • Auf dem reflektierenden Textil von High Five (2021), das durch Fotografie mit Blitz aktiviert werden kann, sind horizontal fünf kurze Schwarzlichtlampen gesetzt,...

    Auf dem reflektierenden Textil von High Five (2021), das durch Fotografie mit Blitz aktiviert werden kann, sind horizontal fünf kurze Schwarzlichtlampen gesetzt, die durch orange leuchtende Kabel mit dem Stoff verbunden sind. In der Dunkelheit heben sich die Schwarzlichtröhren und die leuchtenden Kabel vom Untergrund ab. Es entstehen fünf Linien, die zeichenhaft schweben und gleichzeitig eine formale Nähe zu Kowanz‘ raumgreifender Installation Light Steps herstellen. In ihren Arbeiten reflektiert Kowanz konsequent den Einfluss von lichterzeugenden neuen Medien auf Gesellschaft, sowie Kunst und thematisiert von Beginn an Aspekte der Virtualisierung sowie neuer Bild- und Raumformen. 

  • In High Five nimmt Brigitte Kowanz formal Bezug auf das klassische Medium des Bildes, dass sie durch das Hinzufügen und die Darstellung...

    In High Five nimmt Brigitte Kowanz formal Bezug auf das klassische Medium des Bildes, dass sie durch das Hinzufügen und die Darstellung von Licht auf der Fläche aufzulösen versucht. Sie entwickelt eine virtuell anmutende Bildsprache, die durch die Übersetzung von zweidimensionaler Wahrnehmung der Fläche zu einer dreidimensionalen Ausbreitung von Lichtwellen im Raum entsteht: „Ich versuche mit meinen Werken durch die Schichtung von transparenten Flächen wie Glas oder von spiegelnden Flächen Räumlichkeit, also Dreidimensionalität, zu schaffen und mithilfe des Lichts neue, virtuelle Räume zu erzeugen.“ 

  • Die Virtual-Reality Arbeit ... sollte die Reise weitergehen, suchte man Neuseeland, in diesem fremden Gelände ... (1980/2020) ist anlässlich der...

    Die Virtual-Reality Arbeit ... sollte die Reise weitergehen, suchte man Neuseeland, in diesem fremden Gelände ... (1980/2020) ist anlässlich der Ausstellung Lost Under the Surface im Haus Konstruktiv in Zürich entstanden und überträgt eine der ersten Schwarzlichtinstallation von Brigitte Kowanz gemeinsam mit Franz Graf in der Galerie Krinzinger in Innsbruck 1980 in den virtuellen Raum. Zwischen 1979 um 1984 arbeiteten Franz Graf und Brigitte Kowanz zusammen und entwickelten unter anderem Schwarzlicht-Installationen, die den Einfluss der Neuen Medien, Musik, Punk und New Wave auf Kunst und Gesellschaft reflektierten und in denen sie mit fluoreszierenden Farben Papiertransparente, Alltagsobjekte, sowie Miniaturfiguren bemalten. Es ging ihnen um die Frage, welche neuen transmedialen Möglichkeiten sowie die damit einhergehenden Veränderungen von Sehgewohnheiten sich in die Malerei übersetzen lassen. Mit diesem medienreflexiven Ansatz entstanden vielschichtige Rauminstallationen, in denen sowohl der traditionelle Bildbegriff als auch die Bedeutung von räumlichem Empfinden instabil wurden und sich zunehmend auflösten, während die Rezipient:innen ein neues immersives Verhältnis zum Werk einnahmen.

     

     

    Installation view Suchte man Neuseeland, Galerie Krinzinger Innsbruck (1980)

  • „Während die Protagonisten der neuen Malerei der 1980er-Jahre die materiellen und technischen Konventionen von Malerei und Bild unangetastet ließen, betrieben...

    Während die Protagonisten der neuen Malerei der 1980er-Jahre die materiellen und technischen Konventionen von Malerei und Bild unangetastet ließen, betrieben Kowanz/Graf die Malerei als Verfahren, mit Fläche Räume zu erzeugen, die neuartigen Lebensweisen entsprechen [...], die sich bald auf die Beleuchtung von Lichtmechanismen als fortan bestimmender Ansatz der Künstlerin beziehen sollte.“

     

    – Rainer Fuchs, Kurator mumok, Wien (2010)

     

     

    Installation view Todesfalle (1985) | Photo: Franz Schachinger

  • Durch Virtual-Reality ist es möglich diese Erfahrung erneut zu machen und gleichzeitig in einem aktuellen Schwarzlichtraum von Kowanz zu stehen....

    Durch Virtual-Reality ist es möglich diese Erfahrung erneut zu machen und gleichzeitig in einem aktuellen Schwarzlichtraum von Kowanz zu stehen. Die Besucher:innen werden dadurch – ähnlich wie in Kowanz‘ verspiegelten Arbeiten – integrativer Bestandteil ihres Werkes, in dem sie an mehreren Ebenen und Realitäten teilhaben. Während sich unsere Körper in realen Räumen befinden, betreten wir in Kowanz Werken virtuelle Fiktionsräume, in denen wir mit codierter Information von konzeptueller Poesie bis hin zu sozio-kulturellen Fragestellungen konfrontiert werden.

     

     

    Installation view Lost under the Surface, Museum Haus Konstruktiv (2020) | Photo: Stefan Altenburger

  • Interview mit Brigitte Kowanz anlässlich der Ausstellung Lost under the Surface im Museum Haus Konstruktiv (2020)
  • Die Wandarbeit Ohne Titel aus dem Jahr 1985 kennzeichnet Brigitte Kowanz‘ frühe Auseinandersetzung mit der Auflösung der Malerei durch Licht....

    Die Wandarbeit Ohne Titel aus dem Jahr 1985 kennzeichnet Brigitte Kowanz‘ frühe Auseinandersetzung mit der Auflösung der Malerei durch Licht. Sie bearbeitete eine Obstkiste mit Gips und fluoreszierender, sowie phosphoreszierender Farbe, die im Schwarzlicht und im Dunkeln zu leuchten beginnen. So transformiert sich das bei Tageslicht sachliche Bildobjekt in Verbindung mit Schwarzlicht zu einem virtualisierten Objekt, das im Begriff ist sich aufzulösen. Die grüne Farbe und die orange Spitze des Holzstücks, das an ein Zündholz erinnert, leuchten in den Raum, während die Objekthaftigkeit des Werks in den Hintergrund rückt. In darauffolgenden Arbeiten hinterfragt die Künstlerin weiterhin die Veränderbarkeit bzw. Auflösung der Malerei und experimentiert mit Glasflaschen als Behältnisse für Licht, indem sie fluoreszierend bemalte Korken in die Flaschenhälse setzt. Diese und mit fluoreszierenden Pigmenten gefüllte Fluoflaschen sind die Vorläufer für die Serie Flashback (1988/2021) und Ausgangspunkt für die intensive und konsistente Beschäftigung der Künstlerin mit dem Medium Licht.

  • Durch die Gegenüberstellung von historischen und neuen Arbeiten wird deutlich wie Brigitte Kowanz bereits ab den frühen 1980er Jahren in...

    Durch die Gegenüberstellung von historischen und neuen Arbeiten wird deutlich wie Brigitte Kowanz bereits ab den frühen 1980er Jahren in ihren Arbeiten konsequent den Einfluss von lichterzeugenden Neuen Medien auf Gesellschaft und Kunst reflektierte. Diese analytische Auseinandersetzung thematisierte von Beginn an Aspekte der Virtualisierung sowie neuer Bild- und Raumformen. Als eine Pionierin des medienreflexiven Ansatzes entwickelte Kowanz destabilisierte, bewegte Räume. Licht dient dabei als Mittler der Überschreitung und Präzisierung – es entsteht ein integratives Verhältnis zwischen Werk, Raum und Rezipient:innen.

  • Ohne Titel (1985), Flurescent lamps, fluorescent paint, glass, wood, dimensions variable | Photo: Franz Schachinger

  • In Flashback 4≠4 (1988/2021) und Flashback 4x3 (1988/2021) zitiert Brigitte Kowanz frühe Arbeiten aus den 1980er Jahren, in denen sie...
    In Flashback 4≠4 (1988/2021) und Flashback 4x3 (1988/2021) zitiert Brigitte Kowanz frühe Arbeiten aus den 1980er Jahren, in denen sie sich intensiv mit der Bedeutung von Licht als künstlerisches Material und dessen Virtualisierungspotenzial auseinandersetzte, und entwickelt diese weiter. In ihren frühen Lichtarbeiten Fluoflaschen (1985 – 1988) verfolgt die Künstlerin die analytische Zerlegung der Malerei in ihre Bestandteile sowie die Erweiterung in die Räumlichkeit, indem sie fluoreszierende Pigmente in Flaschen füllt, die unter Schwarzlicht zu leuchten beginnen. Das Licht wird nicht mehr auf die Leinwand geworfen und macht diese sichtbar, sondern es dringt selbst aus den Objekten und aktiviert dadurch den Raum, in dem sich die Installation und Rezipierenden befinden.
  • Die Flasche wird zum Träger der leuchtenden Stoffe und greift die vielverwendeten Neonröhre in Kowanz Werk vorweg. In den Wandobjekten...
    Die Flasche wird zum Träger der leuchtenden Stoffe und greift die vielverwendeten Neonröhre in Kowanz Werk vorweg. In den Wandobjekten Flashback 4≠4 und Flashback 4x3 sind die Anklänge an die frühere Auseinandersetzung mit Malerei durch den Bildgrund, Pigment, Linie, Fläche und Raum weiterhin nachvollziehbar und rücken gleichzeitig mit der Aktivierung durch Schwarzlicht in den Hintergrund. Das Licht entfaltet eine grenzauflösende Atmosphäre, die ein integratives Verhältnis zwischen Rezipierenden, Werk und Raum schafft. Anstelle eines traditionellen statischen Bildes tritt eine Virtualisierung, welche die Flüchtigkeit und Instabilität durch die Ausbreitung von Licht in den Fokus rückt. Kowanz bezieht sich hier auf den französischen Philosoph Paul Virilio und seine Ästhetik des Verschwindens, in der er den Zuwachs von Geschwindigkeit und Hektik in einer schnell wachsenden Welt thematisiert und überträgt dessen Gedanken in ihr Werk. Mit der Serie Flashback schafft sie Arbeiten, die Licht als Technologien der Bilderzeugung und Information aufgreifen und ihre Immaterialität und Flüchtigkeit signalisieren.
  • In Flashback Look Ahead (2021) sind Schwarzlichtröhren und mit fluoreszierendem Stoff überzogene Kabel strahlenförmig um einen dunklen Kreis aus Aluminium...

    In Flashback Look Ahead (2021) sind Schwarzlichtröhren und mit fluoreszierendem Stoff überzogene Kabel strahlenförmig um einen dunklen Kreis aus Aluminium angelegt, der mit Reflektorstoff bespannt ist und die malerischen Qualitäten des Lichts betont, wobei diese durch das Fotografieren mit Blitz aktiviert werden können. Das Werk thematisiert eine Geschwindigkeit und Flüchtigkeit, die im Zusammenhang mit Licht, aber auch gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen steht. Flashback Look Ahead gehört zu den letzten von der Künstlerin ausgeführten Werken, in welchen sie zu ihren frühen Arbeiten der 1980er Jahre als Inspiration zurückkehrte. Im Titel drückt sich die zeitliche Gegensätzlichkeit aus, die sich sowohl auf das Zitieren des eigenen Frühwerkes als auch die sich darin manifestierende Weiterentwicklung bezieht. Die Rezeption des Werkes im Raum verändert sich je nach Standpunkt der Betrachter:innen und der Lichtsituation. Kowanz beschreibt diese Veränderungen als Choreografien oder Konstellationen, die durch Bewegung erfahrbar werden.

  • Video zur Ausstellung ISTR im Schloßmuseum Linz (2022)
  • Fall of the Wall 09.11.1989 (2017/2019) ist eine Wandarbeit, in der Brigitte Kowanz Morsecode verwendet und die bedeutungsträchtigen Daten der...

    Fall of the Wall 09.11.1989 (2017/2019) ist eine Wandarbeit, in der Brigitte Kowanz Morsecode verwendet und die bedeutungsträchtigen Daten der politischen Einigung Deutschlands in die spiralförmig geschwungenen Leuchtröhren einschreibt, die sowohl als Zeugnis europäischer Zeitgeschichte als auch Erinnerung an die globale Verantwortung jedes Einzelnen stehen. In vielen ihrer Arbeiten verewigt Kowanz Wegmarken politischer Entscheidungen oder der digitalen Revolution, sowie Zäsuren unserer Gegenwart, die gesellschaftliche und politische Umbrüche mit sich gebracht haben. Die Künstlerin transformiert den Morsecode in eine geschwungene Raumzeichnung, indem sie das neongelbe Kabel auf ein Metallelement setzt, das in kurze und lange Segmente unterteilt, das Datum des Falls der Mauer als Morsecode wiedergibt. Dieses Kabel führt zu einem iPad, das gleichzeitig die Zahlenfolge als Licht- und akustisches Morsesignal sendet.

  • „Im Zentrum der Auseinandersetzung standen Daten, Codes und Licht als Information. Hatte ich bis dahin an den Ursprüngen der Informationsübertragung...

    „Im Zentrum der Auseinandersetzung standen Daten, Codes und Licht als Information. Hatte ich bis dahin an den Ursprüngen der Informationsübertragung mit Licht (elektromagnetische Wellen)  – dem Morsecode – gearbeitet, richtete sich mein Interesse nun an die Gegenwart, die Digitalisierung, das Internet – die digitale Gesellschaft. Licht ist nicht nur die Grundlage allen Lebens, es ist ebenso die Basis post-analoger Kommunikation.“

     

    - Brigitte Kowanz über Werkserie Cables


    Installation view Österreichischer Pavillon, Biennale di Venezia (2017) | Photo: Tobias Pilz

  • Lichtverschmutzung (2021) ist eine Edition aus zwei Schwarzlichtglühbirnen und einem langen neonorangen oder -gelben Kabel, das als verbindendes Element eine...

    Lichtverschmutzung (2021) ist eine Edition aus zwei Schwarzlichtglühbirnen und einem langen neonorangen oder -gelben Kabel, das als verbindendes Element eine Linie durch den Raum und über die Wand zeichnet. Während die Glühbirnen ausgeschaltet bleiben, leuchtet das Kabel und erhellt den Raum. Für Kowanz ist das Kabel, das frei gestaltbar durch den Raum laufen kann, nicht nur Mittel zum Zweck der Beleuchtung, sondern ein formal und inhaltlich wesentlicher Teil ihrer Werke. Sie versteht Licht als Informationsträger, das durch Strom erzeugt wird und von den Kabeln von einem Ort zum anderen gelangt. Somit ist das verbindende Element genauso Teil des Informationsflusses, wie die Lampe. Gleichzeitig ist Lichtverschmutzung eine Hommage an Joseph Beuys Capri-Batterie von 1985, bei der eine gelbe Glühbirne in einer Zitrone steckt, wobei die Frucht zur natürlichen Energiequelle wird. Beide Künstler:innen verweisen auf die Herstellung von Energie, deren Transformation und auf Licht als Träger von Information, wobei die technischen Apparate gleichzeitig Spiegel der Gesellschaft sind. 

  • Brigitte Kowanz, Lichtverschmutzung, 2021

    Brigitte Kowanz

    Lichtverschmutzung, 2021

     

    Light bulb and cable

    Dimensions variable

    Edition of 75

     

    € 1,500

    view in shop

  • „Licht ist die Voraussetzung für Sehen und Erkennen, das Licht selbst können wir aber nur in Verbindung mit Material wahrnehmen....

    „Licht ist die Voraussetzung für Sehen und Erkennen, das Licht selbst können wir aber nur in Verbindung mit Material wahrnehmen. Licht ist energetisch und dynamisch, ist ein Informationsträger. Licht kann sein und nicht sein. Dieses Ein und Aus eröffnet die Möglichkeit, mit Licht zu informieren. Licht ist expansiv und flüchtig, es bleibt nie bei sich – Licht ist eine Lebensmetapher.”

     

     - Brigitte Kowanz

     

     

    Installation view Secession, Vienna (1993) | Photo: Matthias Herrmann

  • brigitte kowanz

  • Brigitte Kowanz wurde 2009 mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet und bespielte 2017 den Österreichischen Pavillon auf der 57. Biennale...

    Brigitte Kowanz wurde 2009 mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet und bespielte 2017 den Österreichischen Pavillon auf der 57. Biennale von Venedig. Von 1997-2021 hielt sie eine Professur an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Umfangreiche Einzelausstellungen der Künstlerin fanden im Schlossmuseum Linz (2022), Museum Haus Konstruktiv in Zürich (2020), Galerie im Taxispalais in Innsbruck (2011) und Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig in Wien (2010) statt.

     

     

    Installation view Lost Under the Surface, Museum Haus Konstruktiv, Zurich (2020) | Photo: Stefan Altenburger

  • → zur Künstlerinnenseite Brigitte Kowanz Photo: Christoph Liebentritt

    zur Künstlerinnenseite Brigitte Kowanz

     

     

    Photo: Christoph Liebentritt

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    • Brigitte Kowanz, ... sollte die Reise weitergehen, suchte man Neuseeland, in diesem fremden Gelände ..., 1980, 2020
      Brigitte Kowanz, ... sollte die Reise weitergehen, suchte man Neuseeland, in diesem fremden Gelände ..., 1980, 2020
    • Brigitte Kowanz, Fall of the Wall 09.11.1989, 2017/2019
      Brigitte Kowanz, Fall of the Wall 09.11.1989, 2017/2019
    • Brigitte Kowanz, Flashback 4x3, 1988/2021
      Brigitte Kowanz, Flashback 4x3, 1988/2021
    • Brigitte Kowanz, Flashback 4≠4, 1988/2021
      Brigitte Kowanz, Flashback 4≠4, 1988/2021
    • Brigitte Kowanz, Flashback Look Ahead, 2021
      Brigitte Kowanz, Flashback Look Ahead, 2021
    • Brigitte Kowanz, High Five, 2021
      Brigitte Kowanz, High Five, 2021
    • Brigitte Kowanz, Lichtverschmutzung, 2021
      Brigitte Kowanz, Lichtverschmutzung, 2021
    • Brigitte Kowanz, Light Steps, 1990
      Brigitte Kowanz, Light Steps, 1990
  • brigitte kowanz at max goelitz