art cologne 2025

6 - 9 November 2025 
Übersicht

Zur diesjährigen Art Cologne präsentieren die Galerien max goelitz und Temnikova & Kasela einen gemeinsamen Stand, der die Schnittstellen ihrer Programme sichtbar macht. Die Arbeiten von Rindon Johnson, Lukas Heerich und Lou Jaworski treffen auf Werke von Edith Karlson und Katja Novitskova, repräsentiert von Temnikova & Kasela. Gemeinsam mit Jenna Sutela, die als verbindendes Element zwischen den beiden Galerien auftritt, entfalten sie einen vielschichtigen Dialog, in dem komplexe Systeme, materielle Prozesse und soziokulturelle Phänomene als zentrale Bezugspunkte untersucht werden.

 

Lukas Heerichs Arbeiten widmen sich Spannungsverhältnissen in persönlichen und kollektiven Erzählungen über Schutz, Isolation und Macht. Seine Skulpturen, Installationen und Fotografien basieren auf langjährigen Recherchen und beziehen historische und soziokulturelle Kontexte mit ein. Heerich schafft vielschichtige Werke mit starker materieller Präsenz, die Vergangenes und Emotionen andeuten und sich an der Schwelle von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit bewegen können. Sound bildet eine klangliche Basis, die in seinen Werken mitschwingt und dessen fluide Natur eine skulpturale Qualität besitzt.

 

Lou Jaworski folgt in seinen Skulpturen, Installationen und Druckarbeiten einem post-minimalistischen Ansatz mit reduzierter Formensprache. Durch die Verwendung aufgeladener Materialien wie Marmor, Ferritmagneten, Graphit und Meteoriten erreicht er eine überzeitliche und universelle Ebene, die sowohl mystische als auch digitale Bezüge herstellt. Seine konzeptbasierten Arbeiten verbinden materielle Autonomie, ephemere Abstraktion und physikalische Gesetzmäßigkeiten zu raumspezifischen Installationen. Die Wandskulptur YYYY (2025) steht exemplarisch für diesen Ansatz: Sie abstrahiert ein Symbol, das im digitalen Raum als Platzhalter für die Jahreszahl dient, und verweist zugleich auf alle Jahre, den Kalender, natürliche Zyklen, den Wechsel der Jahreszeiten und in einem erweiterten Sinn auf den Kosmos.

Rindon Johnson ist ein multidisziplinärer Künstler und Autor, dessen Œuvre tief in der Sprache verwurzelt ist. Er bewegt sich durch physische und virtuelle Räume, um zu erforschen, wie Sprache unsere Realität formt, indem sie versagt, widerspricht oder befähigt. Johnson nutzt Text als eines von vielen Medien, das er neu zusammensetzt und erforscht dabei die Auswirkungen von Kapitalismus, Klima und Technologie auf unsere persönliche Realitätskonstruktion. Seine Ausdrucksformen reichen von Publishing und Virtual Reality bis hin zur Arbeit mit Leder, Holz und Stein.

 

In Edith Karlsons skulpturaler Praxis steht die Auseinandersetzung mit den existenziellen Zuständen des Menschseins im Mittelpunkt. Ihre monumentalen Installationen verbinden unterschiedliche Materialien und Techniken zu eindringlichen Szenarien, in denen sich Fragen nach Verletzlichkeit, Vergänglichkeit und kollektiver Erfahrung verdichten. Mit einer Balance aus Humor und Ernsthaftigkeit untersucht Karlson die Grenzbereiche zwischen Instinkt und Bewusstsein, Zivilisation und Natur, und schafft so vielschichtige Spiegelungen menschlicher Erfahrung.

Katja Novitskovas Werk befasst sich mit der Komplexität und den potenziellen Fehlern der Weltabbildung durch technologisch getriebene Narrative. Sie vereint Kunst und Wissenschaft, um auf die Vermittlungs- und Repräsentationswerkzeuge aufmerksam zu machen, die zur Darstellung dieser Bereiche verwendet werden. Ihre Arbeiten hinterfragen, wie wir durch digitale Filter und wissenschaftliche Modelle die Natur und unsere Realität wahrnehmen und konstruieren.

Jenna Sutelas Bild- und Klangarbeiten sowie ihre 'lebenden Skulpturen' erforschen offene Systeme, die von der Biologie bis zur Informatik reichen. Sie sucht nach Mustern, Zeichen und Bedeutungen in dem, was gemeinhin als zufällig oder chaotisch gilt, und untersucht die Beziehung zwischen Bewusstsein und der materiellen Welt. Durch kollaborative Praxis verfolgt Sutela dezentrale Organisationsformen und Beziehungsgeflechte in Maßstäben vom Mikrobiellen bis zum Kosmischen.

 

Durch die Gegenüberstellung von Werken, die die Beziehung von Mensch und Technologie, die Autonomie der Materie und die sozialen Implikationen von Kontrolle und Wahrnehmung untersuchen, bietet der Stand eine Plattform zur Reflexion. Die gezeigten Positionen generieren dabei essentielle Impulse und eröffnen neue, kritische Perspektiven auf die drängenden Fragen unserer Zeit.

 

max goelitz x Temnikova & Kasela

 

Booth A-204

 

Lukas Heerich

Lou Jaworski
Rindon Johnson

Edith Karlson
Katja Novitskova
Jenna Sutela

 

Preview 6 November 2025 | 12 – 16 Uhr

Opening 6 November 2025 | 16 – 20 Uhr

Fair Days 7 – 8 November 2025 | 11 – 19 Uhr
Fair Day 9 November 2025 | 11 – 18 Uhr

 

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