triennial | ottignies, BE

An der diesjährigen 11. Triennale für zeitgenössische Kunst, Ottignies–Louvain-la-Neuve in Belgien nehmen insgesamt rund 60 belgische und internationale Künstler:innen teil. Unter dem Titel Thriller: think common, play public widmet sich die Ausstellung dem Spannungsfeld von Kunst und öffentlichem Raum. Kuratiert von Emmanuel Lambion, entfaltet die Triennale ein vielfältiges Panorama künstlerischer Ansätze.

Zu den Beiträgen zählt auch die großformatige Installation Modular embodiments des Künstlers Nicolás Lamas, die den Dialog zwischen Architektur, Design und Umwelt in prägnanter Form aufgreift.

In Modular Embodiments untersucht Nicolás Lamas den Körper als fragmentierte, verteilte Entität, die mit der materiellen Welt verflochten ist. Die Installation entfaltet sich über modulare Regale, auf denen Objekte, Materialien, Bilder und Texte ein offenes Netzwerk bilden, in dem sich das Organische, das Technologische und das Industrielle überschneiden. Innerhalb dieses Systems wurden 75 Kilogramm Ton – dem Körpergewicht des Künstlers entsprechend – zu zufälligen Formen modelliert, die die Abdrücke von weggeworfener Kleidung tragen. Diese Stücke, die an industrielle Fossilien erinnern, treten in mehrdeutige Dialoge mit anderen auf die menschliche Anatomie verweisenden Elementen, die in der Installation verstreut sind. Dieser fragmentierte Körper wird zu einem kollektiven und unvollständigen Archiv, das seine Grenzen überschreitet, sich in den Ausstellungsraum ausdehnt und zwischen Präsenz und Absenz oszilliert.

Der Körper wird hier nicht als abgeschlossene oder einheitliche Form präsentiert, sondern als prekäres, verteiltes System aus Spuren und Resten, das die Vergänglichkeit von Materie und Existenz offenlegt. Körperlichkeit wird als ein fortlaufender Aushandlungsprozess verstanden, der über Haut, Organe und Knochen hinausreicht – hinein in hybride Gefüge, die seine Funktion und Konfiguration neu definieren. Durch die Anordnung dieser Elemente innerhalb modularer Strukturen schafft Lamas ein offenes Beziehungsnetzwerk, in dem Identität und Erinnerung durch dynamische Wechselwirkungen mit Materie, Zeit und Raum in Erscheinung treten.

Thriller: think common, play public

11. Triennale für zeitgenössische Kunst
27 September – 28 Otkober 2025

SPOTT - Bureaux Temporaires

Avenue Paul Delvaux 12

1340 Ottignies-LLN

Belgien

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