Die Edition „Video Still Screen“ (1973) ist ein Filmstill aus der zuvor im selben Jahr entstandenen Videoarbeit „Color Wipe“ (1973). Der limitierte 4-Farben-Siebdruck, der von Gemini G.E.L., Los Angeles herausgegeben wird, steht exemplarisch für Sonniers experimentelle Arbeit über Gattungsgrenzen hinaus. In seinen Videoarbeiten kreiert er inhaltliche und visuelle Meta-Ebenen, in denen es um eine Erweiterung der Seherfahrung geht. In „Color Wipe“ mischt der Künstler zwei gleichzeitig aufgenommene Videos und manipuliert diese mit Spezialeffekten, indem er mit Farbfiltern experimentiert. Ausgangspunkt dieser Bilder sind im Filmstudio hängende Farbtafeln, die von Kameras in vertikalen und horizontalen Bewegungen abgefahren werden, wodurch ein Flimmern erzeugt wird, das suggeriert, dass die Bilder selbst Monitore sind. Aus den aufgezeichneten Sequenzen, manipulierten Bildern und technischen Störungen entsteht ein Hybrid, das sowohl als Dokumentation des kreativen Aktes als auch als wissenschaftliches Experiment verstanden werden kann. Der Siebdruck „Video Still Screen“ erhält seine Farbigkeit und Tiefenwirkung durch die Überlagerung von vier unterschiedlichen Folien – und durch die zusätzliche Transformierung und Abstrahierung des Videobildes – eine malerische Qualität, die wiederum auf den Ursprung des Bildinhaltes verweist. Die Videoarbeit „Color Wipe“ befindet sich in der Sammlung des Ludwig Forums in Aachen. The Edition “Video Still Screen” (1973) is a film still from the video work “Color Wipe” (1973), created earlier in the same year. The limited 4-color screen print, published by Gemini G.E.L. in Los Angeles, is an example of Sonnier's experimental work across various genre boundaries. In his video works he creates content-related and visual meta-levels, in which the aim is to expand the viewer’s experience. In “Color Wipe”, the artist mixes two videos, recorded simultaneously, and manipulates them with special effects by experimenting with color filters. The initiative of these images are color panels hanging in a film studio, which cameras scan in multiple vertical and horizontal movements, creating a flicker suggesting that the images themselves are monitors. These recorded sequences, manipulated images and technical disturbances, create a hybrid that can be understood both as a documentation of the creative act, as well as a scientific experiment. The screen-printing “Video Still Screen” achieves a painterly quality by way of the color and depth from the superimposition of four different foils, additional to the transformation and abstraction of the video image, which in turn refers to the origin of the image content. The video work “Color Wipe” is currently in the collection of the Ludwig Forum in Aachen.