Rindon Johnson

"Cambrian slippery wetness [...]" (2021) ist eine Skulptur aus Leder, ein Material auf das Johnson immer wieder zurückgreift, um auf verschiedene gesellschaftliche Themen zu verweisen. Als Nebenprodukt der Fleischindustrie erworben, behandelt der Künstler die Häute mit verschiedenen Mitteln, wie Polyurethan, Bleichmittel, Mineralen und Farbstiften und überlässt sie für Monate der Witterung, welche ebenfalls Spuren in das Leder zeichnet. Mit der Materialwahl nimmt sich Johnson der Häute an und verweist durch deren Präsentation auf die allgemeine Unterwerfung, Vernachlässigung und Austauschbarkeit von Lebewesen in unserer heutigen Zeit. Der eigentliche Akt der Häutung, eine gewaltsame Überschreitung der Körpergrenzen, veranschaulicht diese Form der Objektivierung. Johnson unterstreicht mit den Arbeiten aus Leder die Anerkennung der Handlungsfähigkeit von Tieren und stellt Ethik und Nachhaltigkeit unserer profitorientierten Interessen in Zusammenhang mit tierischen Produkten in Frage. Gleichzeitig überträgt "Cambrian slippery wetness […]" diese Fragen auf identitätspolitische und klassistische Themen, sowie Praktiken der rassistischen Ausbeutung.

"Cambrian slippery wetness [...]" (2021) is a sculpture made of leather, a material that Johnson repeatedly uses to refer to various social issues. Acquired as a by-product of the meat industry, the artist treats the skins with various means, such as polyurethane, bleach, minerals and colored pencils, leaving them to the weather for months, which also leaves traces in the leather. By choosing this material, Johnson administers himself to the skins, referring through their presentation to the general submission, neglect and interchangeability of living beings in our time. The actual act of molting, a violent transgression of body boundaries, illustrates this form of objectification. With the leather works, Johnson emphasizes the recognition of the ability of animals to act and questions the ethics and sustainability of our profit-oriented interests in connection with animal products. At the same time, "Cambrian slippery wetness [...]" transfers these questions to identity-political and classist issues, as well as practices of racist exploitation.