Anne Duk Hee Jordan
Five ordinary clone brains of James Lovelock, 2023
5 stainless steal kidney bowl, 10 silicon mini brains, tubes, LED and motor, water and soap
Dimensions variable
Copyright The Artist
Photo: Dirk Tacke
In der Installation „Five ordinary clone brains of James Lovelock” (2023) treffen technoide Skulpturen auf biologische Imagination. Fünf Nierenschalen aus Edelstahl und jeweils zwei Miniaturhirne aus Silikonen, verbunden mit Schläuchen,...
In der Installation „Five ordinary clone brains of James Lovelock” (2023) treffen technoide Skulpturen auf biologische Imagination. Fünf Nierenschalen aus Edelstahl und jeweils zwei Miniaturhirne aus Silikonen, verbunden mit Schläuchen, LED-Licht und motorisierten Wasser- und Seifenkreisläufen, bilden das Zentrum einer spekulativen Versuchsanordnung. Was zunächst an ein medizinisches Labor oder ein biotechnologisches Szenario erinnert, entfaltet sich als poetisches System aus Empfindung, Intelligenz und Erinnerung. Die Arbeit ist Teil der der Gesamtinstallation „So long and thank you for the fish“ (seit 2023) und der laufenden Werkreihe „Artificial Stupidity“ (seit 2016) und versammelt eine Vielzahl robotischer Organismen: ein wanderndes Auge, oszillierende Krabbenarme, ein minimalistischer Seepocken-Penis, ein Garten aus Tentakeln, fünf replizierte Gehirne und ein Master-Gehirn, inspiriert von dem Umweltvisionär James Lovelock. (1) Mit schelmisch-ironischem Unterton und gleichzeitiger Ernsthaftigkeit wird hier die Grenze zwischen organischem Denken und künstlicher Agency befragt. Der Titel verweist auf eine Form intellektueller Neugier und Aneignung – und wird zur Metapher für die Suche nach Wissen und Empathie in einer komplexen Welt. „Five ordinary clone brains of James Lovelock” ist gleichzeitig Labor, Ritualraum und Zeitmaschine. Zwischen tiefer Vergangenheit und spekulativer Zukunft werden neue Denkfiguren über das Leben im Ozean, überklonierte Intelligenzen und posthumane Ökologien entworfen – verspielt, visionär und radikal offen.
(1) James Lovelock (1919-2022) ist vor allem für seine in den 70er Jahren entwickelte Gaia-Hypothese bekannt, wonach die Erde durch Rückkopplungsmechanismen– etwa die Regulierung der Temperatur, der Zusammensetzung der Atmosphäre und des Wasserkreislaufsystems – in der Lage ist, das Leben auf ihr zu erhalten.
(1) James Lovelock (1919-2022) ist vor allem für seine in den 70er Jahren entwickelte Gaia-Hypothese bekannt, wonach die Erde durch Rückkopplungsmechanismen– etwa die Regulierung der Temperatur, der Zusammensetzung der Atmosphäre und des Wasserkreislaufsystems – in der Lage ist, das Leben auf ihr zu erhalten.