In der Wandarbeit „Dystopic heritage“ (2022) kombiniert Nicolás Lamas eine historische Fotografie einer antiken Ausgrabungsstätte mit einem Bild von einer modernen Müllhalde, auf der ausgediente Autoreifen wie geologische Formationen in einer kargen Landschaft aufragen. Durch diese visuelle Verschmelzung thematisiert der Künstler die Kontinuität menschlicher Eingriffe in Landschaften – von der Konstruktion kultureller Zentren bis zur Erzeugung von Abfallbergen. Lamas’ Werke entstehen aus dem Zusammenspiel gegensätzlicher Kräfte – Natur und Technik, Ordnung und Zerfall – und lassen hybride Bilder entstehen, die sich nicht linear oder eindeutig interpretieren lassen. Er bricht in seinen Werken starre Konzepte linearen Fortschritts auf und bringt Kunst, Wissenschaft, Technologie und Alltagskultur zusammen, indem er aus einem Fundus an gesammelten Bildern und Gegenständen schöpft. So bilden die collagierten Werke eine neue Sichtweise auf ihre ursprünglichen Kontexte und bieten die Möglichkeit immer neue Schlüsse aus dem Vergangenen zu ziehen, was die Grundlage für die Vorstellung einer möglichen Zukunft bildet.


In the wall piece “Dystopic heritage” (2022), Nicolás Lamas combines a historical photograph of an ancient excavation site with an image of a modern garbage dump on which disused car tires rise up like geological formations in a barren landscape. Through this visual fusion, the artist addresses the continuity of human intervention in landscapes - from the construction of cultural centers to the creation of mountains of waste. Lamas' works emerge from the interplay of opposing forces - nature and technology, order and decay - and give rise to hybrid images that cannot be interpreted in a linear or unambiguous way. In his works, he breaks down rigid concepts of linear progress and brings together art, science, technology and everyday culture by drawing on a pool of collected images and objects. In this way, the collaged works form a new perspective on their original contexts and offer the possibility of constantly drawing new conclusions from the past, which forms the basis for imagining a possible future.